ERP

Abfallbeseitigung und Abwasserreinigung aus der Nähe betrachtet

Stefan Riedl18.06.2019
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Besuch bei der Salzburger Abfallbeseitigung GmbH und beim Reinhalteverband Großraum Salzburg

Die Salzburger Abfallbeseitigung GmbH

Die Salzburger Abfallbeseitigung GmbH (SAB) und der Reinhalteverband Großraum Salzburg firmieren unter dem Namen Umweltschutzanlagen Siggerwiesen und organisieren gemeinsam mit dem Wasserverband Salzburger Becken die Wasserversorgung bzw. Entsorgung und Klärung, sowie die Abfallentsorgung im Großraum Salzburg. Anlässlich einer vom Bildungswerk Hallwang organisierten Veranstaltung, führte der technische Geschäftsführer, Herr DI Günter Matousch, eine Gruppe von interessierten Zuhörern durch den Betrieb und erläuterte die Geschichte, die Aufgaben und den Prozess der Abfall- und Abwasserentsorgung in Salzburg.

Individueller Standard

Die Entsorgungsindustrie hat ihre eigenen Bedürfnisse, auch wenn es um interne Systeme, wie ein ERP-Programm geht. Ein Standard-ERP reicht nicht aus. Warum?

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Die Anlage in Siggerwiesen, nur wenige Kilometer nördlich von Salzburg, wurde im Jahr 1974 gegründet. Der Großraum Salzburg wird von ca. 360.000 Menschen bewohnt und umfasst neben der Landeshauptstadt Salzburg auch zahlreiche Umlandgemeinden. Außerdem werden ca. 3.000 Gewerbe- und Industriebetriebe versorgt. Die Umweltanlagen Siggerwiesen machten 2017 einen Umsatz von 26 Mio. EUR mit 109 Mitarbeitern. Im Jahr 2017 wurden 209 000 Tonnen Müll zur SAB angeliefert, davon rund ein Drittel Restmüll. Daraus werden fast drei Millionen Kubikmeter Gas, mehr als 4.500 MWh Strom und ein Wärmeangebot von über 4 000 MWh erzeugt.

Der Reinhalteverband Salzburg

Der Reinhalteverband Salzburg betreibt in Siggerwiesen eine biologische Kläranlage mit einer Leistung von 680 000 Einwohnergleichwerten. Er hat seit der Gründung ein Kanal-Sammelnetz von mehr als 140 Kilometer Länge errichtet, in das die ca. 25 Mitgliedsgemeinden ihr Abwasser einleiten und zur Kläranlage transportieren können. Daneben betreibt der RHV auch ein Zentrallabor für Abwasser- und Abfallanalysen. Die Anlage steht salzachabwärts, sodass alle Abwasserströme durch das natürliche Gefälle nach Siggerwiesen fließen. Ein Hebewerk am Zulauf der Abwasserreinigungsprozesse erlaubt auch innerhalb der Anlage ein natürliches Gefälle.  Die Abwasserreinigung erfolgt in mehreren Schritten, darunter eine mechanische Klärung, eine biologische Klärung und die Schlammbehandlung und Gaserzeugung. In Zukunft wird auch eine Reinigung des Abwassers von Medikamenten umgesetzt werden.

ERP für die Abfallwirtschaft

Die Kunst der Abfallwirtschaft zu verstehen ist nicht einfach. Woher der Abfall und das Abwasser kommen wissen wir. Aber wohin geht es? Unsere Branchenlösung cc|environmental services unterstützt Entsorgungsunternehmen bei der Organisation der internen Prozesse.

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Was steckt hinter der Mechanisch-Biologischen Aufbereitungsanlage (MBA)?

Die SAB betreibt in Siggerwiesen eine Mechanisch-Biologische Aufbereitungsanlage (MBA), in welcher Restmüll zerkleinert und nach Wertstoffen sortiert wird. Der heizwertreiche Teil des Mülls wird in Ballen verpackt und über das Schienennetz der SLB und ÖBB zur thermischen Verwertung nach Lenzing, Oberösterreich, transportiert. Der angelieferte Biomüll wird kompostiert und gemeinsam mit Grünabfall und Baumschnitt verarbeitet. Der daraus gewonnene Kompost wird verkauft, der Müll so zu 100 % wiederverwertet. Sonderabfälle werden entweder direkt in Siggerwiesen speziellen Behandlungs- und Entgiftungsprozessen unterzogen oder bei spezialisierten Entsorgungspartnern weiterverarbeitet. Die Reststoffe aus den verschiedenen Behandlungsanlagen werden in einer gesicherten Deponie gesammelt. Das anfallende Deponiegas wird energetisch verwertet.

In der Mechanisch-Biologischen Aufbereitung (MBA) wurden im Jahr 2017 fast 100.000 Tonnen Restmüll, Sperr- und Gewerbeabfälle und Sonderabfälle verarbeitet. Zusätzlich wurden 2.600 Tonnen Rechengut aus der Kläranlage, Siebreste aus der Biomüllanlage, Siebreste aus der Grünab­fallkompostierung und der Sortieranlage,­ in die MBA eingebracht.

Dem Input steht ein Output von 58.027 Tonnen heizwertreicher Fraktion gegenüber, die der thermischen Verwertung in der Reststoffverwer­tung in Lenzing zugeführt wurden. 4.556 Tonnen hochwertige Ersatzbrennstoffe wurden an die Zementindustrie übergeben. In der Aufbereitung konnten 3.329 Tonnen ferromagnetische Metalle sowie 426 Tonnen nicht ferromagnetische Metalle gewonnen werden. 17.294 Tonnen deponiefähi­ges Material wurden auf der Deponie abgelagert.

Zusammenfassung

Im Fokus der Umweltschutzanlagen Siggerwiesen stehen alle Fragen rund um Ver- und Entsorgung. Dabei beschäftigt sich die SAB mit der Aufbereitung und Verarbeitung von Abfällen, der RHV mit der Reinigung von Abwasser und dem Betrieb eines großen Kanalnetzes.  Mithilfe der MBA, der Biomüllanlage, der Sortieranlage, dem Recyclinghof, der Deponie und der Sonderabfallbehandlungsanlage, sowie der Abwasserreinigungsanlage verfügen die SAB und der RHV über alle Möglichkeiten einer zeitgemäßen und für die Veränderungen der Zukunft ausgerichteten Ausstattung, um die Herausforderungen der Abwasser- und Abfallentsorgung im Großraum Salzburg bewältigen zu können.

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Autor:
Stefan Riedl
Partner Manager | Presales Consultant