Digitalisierung

So werden Mitarbeiter*innen zu Lösungsdesigner*innen!

Sabine Meißner08.06.2021

Digitalisierung verspricht neue Antworten auf alte Fragen und fordert ein Umdenken bei Entscheider*innen. Um Technik sinnvoll im Unternehmen einzusetzen, müssen wir ein paar Fragen beantworten – eine davon: Wie muss meine Organisation aufgestellt sein, um in diesem Zeitalter bestehen zu können?

Evolution der Unternehmenssoftware

Wer die Zukunft gestalten will, sollte auch die Vergangenheit betrachten – schließlich hat sie unsere jetzige Ausgangssituation hervorgebracht.

Früher haben Softwareentwickler*innen für ein Unternehmen eine individuelle Unternehmenslösung programmiert und damit Prozesse praxisgetreu abgebildet. Anpassungen waren langwierig, aber möglich. Der Vorteil von Individualprogrammierung ist – auch heute noch – individuelle Wettbewerbsvorteile zu generieren.

Make or Buy? Eine neue Präferenz prägte die Epoche der einkaufbaren Standardsoftware. Mit ausgeprägtem Abstraktionsvermögen gelang es, individuelle Prozesse in Standardsoftware abzubilden. Da jedoch Individualität und Kompatibilität fehlten, war die Zeit reif für flexible Software-as-a‑Service. Cloudlösungen ermöglichen durch eigenständiges Konfigurieren und weniger Programmieren, schnell und ortsunabhängig auf Veränderungen zu reagieren. Serverüberlastung? Nein, alles ist skalierbar. Erweitertes Geschäftsmodell? Softwaremodul freischalten. Investitionsspitzen verhindern Updates? Dank fortlaufender Zahlung und Aktualisierung gehört dies der Vergangenheit an.

Jetzt: Entwickler*innen aller Abteilungen vereint mit IT und Management

Willkommen in der Gegenwart. Es findet eine Demokratisierung der IT statt. Mitarbeitende erleben privat beim Shoppen oder im Verein, was Informationstechnologie leisten kann und erwarten dies auch am Arbeitsplatz: Die Technik soll Abläufe erleichtern und beschleunigen, sowie mühsame Routinen eliminieren.
Vom Excel Hero zum Power Platform Champion: Citizen Developer heißen die technisch versierten Mitarbeiter*innen aller Abteilungen. Sie wollen und sollen ihr tägliches Mitwirken am Unternehmenserfolg aktiv mitgestalten. Sie können dank der Low Code Plattform ganz ohne spezielle IT- und Programmierkenntnisse Software – Apps, Workflows, Dashboards oder Chatbots – selbst entwickeln. Da sie ihre Anforderungen und Arbeitsweisen selbst am besten kennen, sind diese Fachbereichsentwickler*innen prädestiniert dafür, in ihrem spezifischen Kontext Lösungen zu designen.

 

Disruption: Das neue Selbstverständnis der IT(-Abteilung)

Noch vor 20 Jahren fungierten interne ‑IT-Angestellte entweder als Inhouse Entwickler*innen oder Administrator*innen oder als Schnittstelle zu externen Entwickler*innen. Heute sind sie als Inhouse IT -Consultants zunehmend an der Unternehmensentwicklung beteiligt und sollen ihre Erfahrung nutzen, um Citizen Developer zu begleiten. Außerdem ist es eine ihrer Hauptverantwortungen eine Umgebung zu schaffen, in der organisatorische, rechtliche und technische Rahmenbedingungen zuverlässig eingehalten werden.
Die Wahrnehmung der IT erfährt somit eine Aufwertung, vom reaktiven Problemlöser zum proaktiven Wegebereiter.  Die Expertise von Programmierern, Datenbankspezialisten und Administratoren wird in der Rolle eines internen Beraters nachgefragt.

 

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Erfahren Sie hier welche Neuerungen bei der letzten Release Wave für die Microsoft Power Platform hinzugekommen sind und welche Auswirkungen das auf Sie hat.

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Technologie und Organisation – gemeinsam weitergedacht.

Vorausschauend Angebote zu machen, welche die Arbeitsweisen und Systeme wirklich bereichern, vermindert die gewachsene Schatten-IT.

Technologisch bietet Microsoft mit der Power Platform allen die Möglichkeit, Anwendungen, Workflows, Dashboards und Chatbots selbst zu erstellen. Dadurch automatisieren Abteilungen eigene Prozesse – ohne große Investments, frei nach dem Motto „think big – start small“. Für komplexe und businesskritische Szenarien sind weiterhin interne und externe IT-Spezialisten gefragt.

Das Management grenzt ab: Wo zahlt es sich aus, in Digitalisierung zu investieren? Technisch versierte Fachexpert*innen erkennen Potentiale in ihrem Arbeitsalltag. Die IT unterstützt diese Vorhaben mit ihrer Expertise. Das Management wiederum stattet iterativ wachsende Anforderungen ebenso agil mit passenden Budgets aus.

Wir empfehlen, ein Center of Excellence (CoE) zu etablieren. Für die gewünschte Performance arbeiten motivierte Beteiligte zielgerichtet und abgestimmt zusammen. Diese interdisziplinäre Projektgruppe macht im Sinne der Unternehmung drei Ziele miteinander vereinbar: Geschäftsziele verwirklichen, Arbeitsabläufe optimieren, Governance Richtlinien einhalten. Hierfür lohnt es sich, die folgenden Workstreams für die Entwicklung einer Power Platform Strategie zu berücksichtigen:

Fünf zentrale Workstreams als Digitalisierungsturbo

  1. Program Management
    Ziel ist es, steuernd und beratend den Gesamtüberblick der Entwicklungsaktivtäten zu behalten. Neben dem Controlling von Zielmetriken wird hier sichergestellt, Themen und Prozesse nicht doppelt zu bearbeiten.

  2. Power Platform Enablement
    Hier findet die technische Organisation statt. Expert*innen steuern die Entwicklungsplattform, Security und Governance, sowie Application Lifecycle Management (ALM) und Data Loss Prevention (DLP). Das bietet den weniger technisch erfahrenen Citizen Developern einen sicheren Rahmen.  

  3. Citizen Developer Enablement
    Power Platform Experten befähigen Nicht-Programmierer*innen ihre klar formulierten Anforderungen technisch in den LowCodePlattformen umzusetzen. Neben Wissensvermittlung und Qualitätssicherung runden schlüsselfertig ausgelieferte Apps, Flows und Dashboards diese dezentrale Digitalisierung ab.

  4. Organizational Empowerment & Transformation
    Die einfache Zugänglichkeit und permanente Verfügbarkeit der IT dient einer breiten Mehrheit der Belegschaft. Wegen Sorgen und Unsicherheiten können Mitarbeitende nicht immer direkt die Vorteile erkennen.  Community‑ und Change‑Management lassen Vertrauen entstehen und bestärken diese digitale Transformation nachhaltig.

  5. CoE Customer Care
    „Customer“, das sind hier im 1st Level interne Endanwender, sprich Personen, die die Anwendung nutzen, aber nicht selbst entwickeln. Im 2nd Level erhalten die Citizen Developer Support und Coaching, um ihre Lösungen und Fähigkeiten weiterzuentwickeln.

Wenn alle Kompetenz innerhalb des CoE einer Fragestellung nicht abschließend begegnen kann, steht die COSMO CONSULT als extern projektbeteiligt parat.

Fazit: Digitalisierung kann jede*r!

Die Digitalisierung verlangt, dass sich Organisationen schnell an neue Gegebenheiten des Marktes anpassen können. Mit einem sogenannten „Center of Excellence für Citizen Development“ steigern Sie die Effizienz im Unternehmen, identifizieren neue Geschäftsmodelle und schaffen Ihre eigene digitale Identität. Allerdings gibt es hier einige Punkte zu beachten: Das Einhalten von Governance-Richtlinien, eine ausreichende Einschulung der Mitarbeiter*innen, das Schaffen einer passenden organisatorischen Umgebung und eine Begleitung durch Change-Management-Aktivitäten.

Das Center of Excellence ist die Power Platform Strategie, welche diese und weitere Bausteine berücksichtigt. So wird die Power Platform zu Ihrem Digitalisierungsturbo und ermöglicht es Ihnen, Wettbewerbsvorteile dank individueller Lösungen zu sichern.

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