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Wie funktioniert eigentlich die Logistik eines Abfallwirtschaftlers?

Sophia Satzinger09.07.2019
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Das Thema Abfall betrifft uns alle – sei es im privaten oder im geschäftlichen Bereich. Die unterschiedlichen Abfallarten und -mengen in den verschiedensten Bereichen führen dazu, dass es eine hohe Diversität an Abfallbehältern, zur Abdeckung der verschiedenen Bedarfsfälle, gibt. Diese Diversität reicht vom kleinen Kübel unter dem Schreibtisch, bis hin zum großen Container.

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Bei der gegebenen Komplexität stellt sich die Frage „Branchenlösung oder Standard-ERP?“. Welche Themen wir bei dieser Frage in der Entsorgungsindustrie berücksichtigen würden, lesen Sie in unserem Beitrag.

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Der Abfall wird oftmals vom Anfall bis zur Entsorgung in mehreren Behältern zwischengelagert. Werfen Sie einen Blick in Ihren eigenen Haushalt: Der Biomüll, der beim Kochen anfällt, wird meist in kleineren Behältern im Haus gelagert und erst später direkt zum Abfallbehälter vor der Tür gebracht.

Bei der Abholung des Abfalls durch das Entsorgungsunternehmen, wird dieser in dafür vorgesehenen Behältnissen gesammelt, welche meist vom Entsorger zur Verfügung gestellt werden. Die Auswahl dieser hängt natürlich von der Region und den Abfallentsorgungsunternehmen ab und reicht von einfachen Sacksystemen bis hin zu komplexen Abrechnungsmodellen basierend auf Chipsystemen.

Abfallentsorgung einer Großstadt

Im folgenden Abschnitt wird die Abfallentsorgung einer Großstadt anhand einiger Praxisfälle aus der Wiener Abfallentsorgung aufgezeigt:

  • Klassischer Einfamilienhaushalt mit 4 Personen: Die Ausstattung eines klassischen Einfamilienhaushalts in Wien ist ein 120 Liter Restmüllbehälter mit einem wöchentlichen Entleerungsrhythmus. Zudem kommt eine 240 Liter Biotonne mit variablem Entleerungsrhythmus (je nach Jahreszeit und Bedarf).
  • Wohngebäude mit 30-60 Wohnungen: Im Vergleich zum „einfachen“ Haushalt wird eine Wohnanlage in dieser Größenordnung mit zwei 2.200 Liter Restmüllbehältern, drei 1.100 Liter Altpapierbehältern und zwei 770 Liter Biotonnen ausgestattet. Je nach Bedarf wird zusätzlich noch eine Tonne für Plastikflaschen mit 770 Liter und eine für Metall-Verpackungen mit 240 Liter aufgestellt.
  • Bürogebäude mit 80 MitarbeiterInnen: Die klassische Ausstattung für Bürogebäude beinhaltet jeweils einen 1.100 L Behälter für Restmüll und für Altpapier.
  • Verkaufslokale mit einer Verkaufsfläche zwischen 500 und 1.500 m2: Verkaufslokale werden abhängig von ihrer Größe und der anfallenden Abfälle eingeordnet: Eine Verkaufsfläche zwischen 500 und 1.500 m² wird grundsätzlich mit zwei 2.200 Liter Restmüllbehältern ausgestattet, dazu kommt noch jeweils ein 770 Liter Behälter für Kunststofffolien und/oder Kunststoffflaschen sowie für das Altpapier.
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Sie als Abfallwirtschaftler wissen wie Entsorgung, Lagerung und Recycling funktioniert? Sie möchten Ihre Prozesse optimaler gestalten und Ihre Mitarbeiter zur richtigen Zeit am richtigen Ort einsetzen?

Zur Branchenlösung

Lagerlogistik in der Abfallwirtschaft

Bevor die Abholung der Behälter durch den Entsorger stattfindet, geht zumeist eine Vorsortierung und eine vorgelagerte Sammlung in kleinen Behältern vonstatten. Hier reicht das Spektrum vom kleinen Behälter, wie dem Papierkübel oder dem Restmülleimer, wie sie beispielsweise in klassischen Haushalten oder im Büro anzutreffen sind, bis hin zu großen 1.100 Liter Behältern wie etwa in einer Produktionshalle. Sind diese Plätze der Zwischenlagerung voll, so werden die bereits sortierten, gesammelten Abfallfraktionen zum Hauptsammelcontainer gebracht, entleert und letztendlich vom Entsorgungsunternehmen abgeholt bzw. ausgetauscht (beziehungsweise findet eine Entleerung in das Müllfahrzeug statt).

Wie hier ersichtlich wird, unterscheidet man zwischen den Behältern zur Zwischensammlung und jenen, die letztendlich wirklich vom Entsorger geleert oder getauscht werden.

Gerade für Unternehmen ist es essentiell, sich Gedanken über die interne Abfalllogistik zu machen. Braucht man an jeder Ecke einen großen Behälter? Wie groß muss der Anfall an Kunststoffabfällen sein, sodass bei jeder Sammelinsel ein großer Behälter notwendig ist? Reicht nicht doch ein kleinerer Behälter aus oder nur ein Behälter bei jeder zweiten Sammelinsel? Gibt es mehrere Müllplätze und welche Behälter werden dann wirklich für die Entsorgung genutzt?

Strukturierte Planung schafft Überblick

Um die Kundenzufriedenheit bei der Entleerung zu gewährleisten, ist es für Entsorgungsunternehmen von großer Bedeutung, stets den Überblick zu behalten, welche Behälter, bei welchem Kunden, zu welchem Zeitpunkt stehen. Mit diesem Wissen kann die logistische Planung auf effiziente Weise stattfinden, denn nicht jedes Fahrzeug ist dazu geeignet einen Container aufzuladen oder besitzt die passende Entleerungsvorrichtung.

Diese Vielfalt an Entsorgungssystemen stellt eine große Herausforderung für Abfallentsorgungsunternehmen dar. Die Branchenlösung cc|environmental services ermöglicht ein angemessenes Containermanagement, in dem die Container im System zuerst erfasst und sowohl die Aufstellung, die Entleerung, sowie der Austausch beim Kunden, verbucht werden können. Daher ist es möglich, zu jedem Zeitpunkt den Standort des Containers zu ermitteln, Containertransaktionen nachzuvollziehen und zukünftige Containeraufträge zu erfassen. In Kombination mit der bestehenden Logistiklösung können Transportrouten effizient geplant und der Einsatz der richtigen LKWs gewährleistet werden.

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Autor:
Sophia Satzinger
Junior Consultant, ERP | COSMO CONSULT SI GmbH