Industrie 4.0 & IoT, Digitalisierung

Smarte Logistik: Kommissionierzonen-Optimierung

Michael Wilp05.12.2022

In der Logistik gibt es eine Reihe von Aufgaben und Prozessen, deren Optimierung ein hohes Maß an Komplexität und Abstraktion erfordert – so etwa die Optimierung der Kommissionierzonen. Wir haben eine Lösung für die automatisierte und optimierte Platzierung von Artikeln entwickelt, die wir Ihnen im Folgenden etwas genauer vorstellen möchten.

Ziele der Optimierung von Kommissionierzonen

Das grundlegende Ziel der Optimierung von Kommissionierzonen lässt sich relativ schnell auf den Punkt bringen: Die Artikel sollen im Lager optimal platziert werden, sodass die zurückzulegenden Wegstrecken bei der Lagerung so weit wie möglich minimiert werden können. MitarbeiterInnen holen die Artikel in den Kommissionierzonen ab und bereiten sie für den Versand vor; dabei folgen sie einem bestimmten Verfahren. Wenn die Kommissionierzonen eine gewisse Größe erreichen, können die zurückzulegenden Distanzen und die damit verbundenen Zeitaufwände erheblich sein, weshalb eine optimierte Artikelplatzierung in jedem Fall sinnvoll und effizienzsteigernd ist.

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Mit mathematischer Optimierung zu effizienter Logistik

Neben den für die MitarbeiterInnen zurückzulegenden langen Wegstrecken erschweren Faktoren wie die Heterogenität der Kommissionieraufträge oder zusätzliche Restriktionen wie Kühlanforderungen die Planung. Auch Beschaffenheit und Gewicht der Artikel können die Lagerungslogik beeinflussen: So ist es beispielsweise wenig sinnvoll, schwere Kartons mit Zucker auf Eiern zu lagern.

Für eine optimierte Artikelplatzierung gilt es zunächst, die bestehende Logik – mit allen Einflussfaktoren und Nebenbedingungen – zu beschreiben und in einem zweiten Schritt unter Berücksichtigung der Auftragshistorie mögliche Verbesserung zu eruieren.

Bei einer manuellen Planung und Analyse lassen sich nur wenige Platzierungsalternativen durchspielen und bewerten. Deshalb kommen mathematische Modelle und Algorithmen zum Einsatz, um einzelne Szenarien und Logiken mit dem Ziel zu simulieren, die wirkungsvollste Lösung für den jeweiligen Anwendungsfall zu finden.

Effiziente Umlagerung, kürzere Wegstrecken

Konkrete Umsetzungsbeispiele unserer Kunden haben gezeigt, dass durch eine Optimierung der Artikelplatzierung die gefahrene Wegstrecke zwischen 10 und 20 % verkürzt werden kann. Die Clusterung der Artikel nach Häufigkeit der Kommissionierung erwies sich dabei als eine besonders effiziente Maßnahme.

Abbildung Optimierung der Kommissionierzonen zeigt die Ausgangssituation (links) im Vergleich zur optimierten Lösung (rechts). Es ist eindeutig zu erkennen, dass die Clusterung nicht streng zur Mitte tendiert. Es entstehen Teil-Clusterungen, weil einige Artikelkombinationen häufiger kombiniert werden als andere. Je öfter gewisse Artikel be- bzw. entladen werden, desto näher befinden sie sich am Ausgangspunkt in der Kommissionierzone.

Optimierung der Kommissionierzonen

Die berechnete Lösung für eine optimierte Artikelposition enthält einen entsprechenden Umplatzierungsvorschlag, der aus Artikelnummer, Ausgangs- und Zielposition besteht (Abbildung unten). KundInnen können das Warensortiment je nach Bedarf leichter umlagern. Die Lösung basiert auf einem Webservice und lässt sich an verschiedenen Standorten steuern und zentral verwalten. Dank kurzer Rechenzeiten von nur wenigen Minuten können mehrere Szenarien parallel ausgewertet und verglichen werden.

Umplatzierungsvorschläge für die Lageroptimierung

Fazit

Mit Unterstützung durch mathematische Modelle und Algorithmen können Sie Ihre Logistikprozesse entscheidend verbessern. Ein optimiertes, sinnvoll geclustertes Lager spart nicht nur Zeit, sondern auch Geld. Die kurzen Rechenzeiten erlauben es, schnell auf Veränderungen in der Logik zu reagieren und mehrere Szenarien durchzuspielen. Zum Beispiel können aufwendige und kostspielige Investitionen – wie etwa der Aufbau zusätzlicher Lagerkapazitäten – genau berechnet und analysiert werden.

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Autor:
Michael Wilp
Product Marketing Manager | COSMO CONSULT