ERP

Intelligentes ERP: Mathematik zum Anfassen

Valentin Curtef, Daniel Gburek27.06.2019

Kennen Sie den Unterschied zwischen klassischen und intelligenten ERP-Systemen? Bei Letzteren unterstützen intelligente Assistenten komplexe operative Entscheidungen oder steuern selbstständig ausgewählte Geschäftsprozesse. Sie basieren auf mathematischen Modellen für Prognose und Optimierung. Bei einem solchen mathematischen Modell wird der reale Sachverhalt in die Sprache der Mathematik übersetzt, sodass sich Fragen mit mathematischen Methoden beantworten lassen. Im Gegensatz zu klassischen ERP-Systemen verfügen intelligente Lösungen also über eine Art Wörterbuch und damit über einen direkten Zugang zur präzisen, komplexen Welt der Mathematik.

Mathematische Modelle vereinfachen Entscheidungen

Eine Erweiterung, die sich für die unterschiedlichsten Frage- und Problemstellungen nutzen lässt. So eigenen sich etwa Modelle aus dem Operations Research, um optimierte Bestellvorschläge im Bereich des Bestandsmanagements zu ermitteln. Diese setzen kritische Einflussgrößen wie Absatzerwartung, Servicegrad, Lagervorgaben oder Informationen zur Wiederbeschaffung in einen mathematischen Zusammenhang. Um im Rahmen der Absatzprognose Trends, saisonale Schwankungen oder Ausreißer bei einzelnen Produkten zu analysieren, bedient man sich häufig Techniken aus der Zeitreihenanalyse. Methoden des maschinellen Lernens helfen auch dabei, Informationen aus den Mustern historischer Daten herauszufiltern. Um jedoch die Vielfalt und Breite der Mathematik voll auszuspielen, bedarf es fundierter Kenntnisse aus Teilgebieten wie Algebra, Optimierung, Geometrie, Stochastik oder Graphentheorie.

Für ERP-Systeme sind Modelle leichter zu finden

Beim Modellieren wird die Realität stets für eine bestimmte Problemstellung vereinfacht und standardisiert. Um ein adäquates Abstraktionslevel zu finden, spielt Erfahrung eine wichtige Rolle: Zu grobe Modelle liefern keine tiefgründen, zufriedenstellenden Ergebnisse, weil entscheidende Details und Informationen fehlen. Zu feine Modelle sind ebenso ungeeignet, weil es oft schwierig ist, aus der Fülle von Abhängigkeiten die entscheidenden Informationen für die jeweilige Aufgabenstellung zu extrahieren.

Wenn Mathematiker im Rahmen intelligenter ERP-Systeme Modelle entwickeln, besteht diese Problematik hingegen nicht. Sie profitieren dann vom eindeutigen Kontext, den das ERP-System vorgibt. Weil das Modell direkt in der Systemlandschaft verankert ist, lassen sich präzise Leistungsversprechen aus den zur Verfügung stehenden Daten und den dazugehörigen Geschäftsprozessen ableiten. Fehlen relevante Informationen, ist die Unternehmenssoftware zunächst entsprechend anzureichern. Damit ist automatisch sichergestellt, dass im ERP-System – dem Herzstück jedes Unternehmens – alle entscheidungsrelevanten Daten zu finden sind.

Dashboards für Visualisierung, Interaktion und Transparenz

Vorhersage- und Optimierungsergebnisse lassen sich auf Qualitätsdashboards visualisieren. Nutzer können so bequem durch alle bereitgestellten Informationen navigieren und den gesamten Umfang des mathematischen Modells erkunden. Die visualisierten Kennzahlen sind eine ideale Basis für weitere Anpassungen, da sich damit folgende Fragen leicht beantworten lassen:

  • Warum eignet sich ein Produkt nicht für die Prognose?
  • An welcher Stelle der Zeitreihe gibt es einen Ausreißer?
  • Hat das Produkt einen negativen Trend?
  • Wie sind die Kennzahlen der Optimierung?
  • Wie viele Produkte haben einen zu hohen Sicherheitsbestand?

Fazit

Intelligente Assistenten erweitern das klassische Leistungsspektrum des ERP-Systems um mathematische Verfahren für Prognose und Optimierung. Unternehmen sind damit in der Lage, systemseitig gespeicherten Daten zu nutzen, um komplexe Entscheidungen – etwa in Bereichen wie Materialwirtschaft, Fertigung oder Vertrieb – zu vereinfachen oder sogar zu automatisieren. Damit schaffen sie mehr Sicherheit und entlasten Mitarbeiter bei schwierigen Prozessen der Entscheidungsfindung.

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Autor:
Daniel Gburek
Solution Manager Data & Analytics | COSMO CONSULT