ERP

Die 7 wichtigsten Themen für die digitale Zukunft in der Entsorgungslogistik (Teil 1)

Alexander Ries-Schweitzer14.04.2017

„Wettbewerbsvorteile durch effiziente Tourenplanung“. Bei der Tagung des VOEB (Verband österreichischer Entsorgungsbetriebe), in Guntramsdorf NÖ, wurden unter anderem die folgenden Themen heiß diskutiert. Unser Kollege Alexander Ries-Schweitzer war vor Ort und hat mitdiskutiert.

1. Industrie 4.0 oder Internet of Things (IoT)

In aller Munde ist natürlich das Thema Industrie 4.0. In Bezug auf die Entsorgungslogistik kann eine der Auswirkungen eine Individualisierung der Abholzyklen bei Müllcontainern sein. Dabei werden die Kunden bzw. die Gefäße proaktiv in die Abholung eingebunden, sodass keine halb leeren Container abgeholt werden müssen. Das bedeutet, es erfolgt eine Füllstandsmessung, die z. B. bei 70% Füllstand des Containers, automatisch eine Meldung an das ERP-System bei der Müllabfuhr erzeugt. Dadurch werden dann, ebenfalls automatisch, ein Auftrag und eine Abholung ausgelöst. Dieses System hat jedoch seine Vor- bzw. Nachteile (siehe Starre Tourenführung vs. dynamische Tourenführung im Teil 2).

Ein weiterer Anwendungsfall von IoT wäre der Bereich Predictive Maintenance für Fahrzeuge und Container. In einer Verbindung und Auswertung der Daten aus den LKWs und den Informationen von den Containern, kann die Wartung der Fahrzeuge/der Container sinnvoll geplant werden.

 

2. Container Management / RFID

Sehr lange wurde das Thema RFID im Container Management besprochen und diskutiert. Grundtenor war, dass ein Container Management absolut wichtig ist. Viele Tagungsteilnehmer bestätigten, dass sie jederzeit wissen wollen, welcher Container wo ist. Hier kann RFID Abhilfe schaffen, wobei es im Prozess und der Technik zwischen passiven und aktiven RFIDs große Unterschiede gibt.

Fazit: Ein gutes und vernünftiges Container Management, wo dem Fahrer entsprechend Unterstützung bei der Identifizierung der Container angeboten wird, ist unerlässlich. Darüber hinaus geht der Trend in Richtung Identifikation der Behälter, mit gleichzeitiger Gewichtsmessung bei der Entleerung und Beurteilung der Abfalltrennqualität.

3. Verträge à Kosten und Nutzen

Ein weiteres Thema das diskutiert wurde ist, dass bereits bei der Angebotslegung bekannt sein muss, ob mit dem potentiellen Vertrag überhaupt Geld verdient wird. Vielfach ist es so, dass erst nach Abarbeitung des Vertragsgegenstandes bekannt ist, ob Geld verdient wurde, da die Kosten zuvor nicht im Detail bekannt waren. Künftig ist hier, laut den Teilnehmern, eine Grenzkostenermittlung beim Erstellen des Vertrages sinnvoll und erwünscht.

4. Transparenz der Touren für Kunden

Viele Kunden der Entsorger verlangen Transparenz bei den Touren. Sie möchten wissen, wann wurde der Container von wem, mit welcher Menge abgeholt. Was in der Speditionsbranche seit Jahrzehnten üblich ist, wird auch in der Entsorgungslogistik gefordert (Stichwort Track & Trace).

5. Digitaler Abfallkalender

Beim digitalen Abfallkalender können die Bürger den Abfallkalender auf mobilen Endgeräten ansehen. Darüber hinaus ist es angedacht, dass mit einer App die Abholung der Gefäße (z. B. Mülltonnen oder Container) beeinflusst werden kann. Szenarien könnten daher sein: man meldet, wenn man in Urlaub ist oder wenn der Mülleimer halb leer ist und nicht geholt werden muss (z. B. https://www.abfallplus.de/smartphone-app/). Diese Meldungen haben dann natürlich Einfluss auf die Disposition beim Entsorgungsdienstleister.

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Über den Autor: Alexander Ries-Schweitzer

Alexander Ries-Schweitzer ist Senior Consultant mit Schwerpunkt Logistik bei COSMO CONSULT in Wien (vormals FWI Gruppe). Seit über 25 Jahren ist der gelernte Spediteur und Absolvent des IMC Krems (BA in Unternehmensführung und E-Business-Management) im Umfeld der Logistik und des Supply Chain Management in unterschiedlichen Funktionen tätig, jedoch immer mit Bezug zur IT im Rahmen von Projekt- und Prozessmanagement.

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